Weve sold out our sell out, schreiben sie ins Booklet. Also mal unter uns: Seit wann ist Doom ein Stil, der mit Sellout-Vorwürfen zu kämpfen hätte? Doom passiert seit Jahr und Tag im Untergrund und höchstens Saint Vitus haben den Radius ein wenig vergrößern können. In einer ganz ähnlichen Liga spielen auch The Gates Of Slumber aus Indianapolis, einer Stadt, die auf der musikalischen Landkarte recht isoliert dasteht. Bewacht werden die mächtigen Gates von Gitarrist und Sänger Karl Simon, der – zumindest akustisch – ein Zwillingsbruder von Scott Wino Weinrich sein könnte. Ähnlich wie Wino und seine Kultband sind auch Karl sowie Bassist Jason McCash und Schlagzeuger Cool Clyde ein bärtig-zotteliges Rudel Biker. So fulminant und männlich ihre Erscheinung ist, so klingt auch ihr Metal. Also Metal, der als direktes Erbe von Black Sabbath zu verstehen ist. Die ersten sieben Sekunden von Bastards Born meißeln den Beweis ins Trommelfell. Tony Iommi darf sich geehrt fühlen, denn das hier ist ein eindeutiges Tribut an den Meister der schweren Riffs. Und so schleppt sich der Song mit seinem zeitlosen Doom-Motiv dahin. Dass es auch etwas schneller geht, ist klar. Aber am liebsten suhlen sie sich in der Langsamkeit und vermeiden doch die extreme Zeitlupe. Wenn das die Platte auch nicht vor Längen bewahrt. Doom ist eben Doom ist eben Doom und manchmal leider auch langatmig. Doch Tradition verpflichtet und die bricht die Band mit The Wretch gewiss nicht. Etwas mehr hätte nach dem fulminanten Vorgänger Hymns Of Blood And Thunder jedoch drin sein können.