Bleibt bei folgender Beschreibung die politische Korrektheit des gemeinen Westeuropäers eigentlich auf der Strecke? Würde man The Girls aus Tel Aviv andichten wollen, dass sie Punkrock in der Rrriot-Tonart spielen? Wenn man um dieses Wort für einen politisch sensiblen Teil der Welt einen Bogen schlagen wollen würde, müsste man folgende Worte der Erklärung mehr verlieren: Das Quartett um Frontfrau Sharon K hat sich seine Definition von Punkrock entlang der Eckpfeiler The Donnas und einer kompletten Charge Sub-Pop-Bands aus der Zeit, als zerrissene Jeans noch nicht vorkonfektioniert zu haben waren, erarbeitet. Irgendwo klingen zudem Restbestände von Hole und Juliette Lewis an, können aber vernachlässigt werden. Das klingt ungestüm genug, um sich nicht in Kredibilitätsfallstricke zu verheddern, und die magische Drei-Minuten-Marke pro Song bleibt nach allen Regeln der Genrekunst unangetastet – an manchen Stellen harrt man allerdings ein wenig wie bestellt und nicht abgeholt auf die Dinge, die da noch kommen. Besonders dann, wenn die Band von einem leichten Wave-Einschlag eingeholt wird und sich etwas verspult. Ansonsten ein willkommener Einstand.
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dto.
VÖ: 09.02.2004