Die neue Band ist kein musikalisches Wunder, sondern eher auf altmodische Weise selbstgenügsam. Solange die Songs klingen, als wollten sie mit der Welt nichts zu tun haben, ist dieselbe noch in Ordnung. Es gibt viel Raum im Klangbild, aber gleichzeitig wird druckvoll gespielt, wobei ich allerdings auf ein gut aufeinander abgestimmtes Rock-Trio getippt hätte, nicht auf immerhin fünf Leute. The Gloria Record erzielen Wirkung, indem sie atmosphärische Effekte einsetzen, die einem das Kopfkissen ersetzen sollen. Im letzten Song der insgesamt sechs, Sonora & Ozona”, wird der überaus beruhigende Klang von Buckelwalgesängen nachgestellt, mit Gitarren natürlich. In solchen Momenten ahnt man, was in dieser Band angelegt, aber leider selten aktualisiert ist. Für meinen Geschmack verlieren sie sich zu sehr darin, Gitarrenspuren übereinanderzulegen und vermeintliche Spannung und Variation durch den Wechsel von laut und leise zu erzeugen. Wer Seam und Bedhead immer noch gern hört, kann diesem Album aber bestimmt etwas abgewinnen. Der Sänger verfügt übrigens über eine sehr expressive Stimme und ist offensichtlich gar nicht so introvertiert, wie es im Info steht.
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VÖ: 07.10.2002
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