The Go! Team
Thunder, Lightning, Strike
Text: Philipp Welsing
Kurzes Soundwirrwarr, sechs mal angezählt und los geht’s mit einer Platte, deren Schönheit nur schwer zu beschreiben ist und die spalten wird wie alles andere, das sich nicht ansatzweise an Konventionen hält. “Panther Dash” heißt der Opener, groovt schmissig drauf los mit seinem souligen Grundgerüst, bringt mit seiner Schrammelgitarre den Hintern zum Wackeln. Und dann setzt die Mundharmonika ein, die alles so anders klingen lässt, das Ruder herumreißt und plötzlich schwereloses Filmmusik-Feeling aufkommen lässt. Man wähnt sich im schmierigen Spaghetti-Western oder den “Straßen von San Francisco”. Oder beides auf einmal. Und dann passiert’s: Das Herz geht auf, das Glück fließt rein bei so viel hemmungsloser Natürlichkeit und der fast kindlichen Naivität, die The Go! Team auf ihrem ersten vollen Album versprühen. Was schön klingt, wird gespielt. Was rockt, wird aufgenommen. So einfach ist das. Und dass es beim zweiten Track “Ladyflash” plötzlich eine Orgel ist, die verzaubert, bei “The Power Is On” niedliche weibliche Rap-Vocals oder eine trashige Flöte bei “Get It Together”, passt da nur ins Bild – dieser Fünfer tobt sich mit fast allem aus, mit dem man irgendwie Musik machen kann. Ganz klar, “Thunder, Lightning, Strike” ist kein Paradebeispiel an Konsequenz oder Linearität, doch am Ende besitzt hier jedes Stück Wiedererkennungswert und so viel Charme, dass man es einfach lieb haben muss. So wie einen tollen, alten Flohmarkt, denn nur da findet man die richtig schönen Sachen, nicht im Supermarkt.
weitere Platten
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