Der erste Song klingt, als würde jemand in einem Gewitter weinen. Der zweite wie eine Neuauflage von Cannonball von den Breeders bei Gewitter. Der dritte wie Chris Cornell, noch mal frühe 90er, gegen Ende eines Gewitters. Fällt jemandem was auf? Natürlich: Wir reden und reden und es hat immer noch keiner was über die anderen acht Songs gesagt. Also: Gitarren, die sich biegen. Krasse Effekte. Schläfriger Gesang. Noise! Die Sorte Krach, die einen in kratzige Wolldecken packt und ein bisschen erstickt. Die Sorte elektronische Geräusche, als würde etwas schiefgehen. Das kann Andi Teichmann von den Gebrüdern Teichmann und Beige GT natürlich, aber wer hätte gedacht, was er draus macht? In seiner neuen Band spielen außerdem Leute von den Seaside Stars und Hidalgo, aber es soll gar nicht um die Leute gehen, deswegen sind sie auf Bandfotos alle nie drauf. Dieses Album erschien zuerst auch gar nicht auf CD, sondern als T-Shirt mit Downloadcode, weil man das als (aus Bayern zugezogene) Berliner eben so macht. So viel Konzept macht Sorge, dass man verarscht wird und die Band selbst sich gar nicht so ernst nimmt wie man sie, aber es ist sowieso zu spät. Echoes Of Jericho ist episch, ein Monster aus Trägheit und Masse; fantastisches Grundrauschen für traurige Tage, große Ausbrüche, vertraut, verspielt, trotzdem nie überladen. Der kürzeste Song ist mit 15 Sekunden vielleicht keiner, der längste fast zehn Minuten Wabern, Schüsse, sanfte Zeilen über Drogen, direkt danach fast schon sauberer Indierock. Ein Album als T-Shirt ist natürlich idiotisch. Es müsste ein Ganzkörperpulli sein.