Und mal ehrlich: Gute, authentische Rock’n’Roll-Bands wie die Hara-Kee-Rees gibt es nicht erst, seit The Hives den Retro-Sound salonfähig gemacht haben. Hype hin oder her, fristeten sie konstant ihr Underground-Dasein auf Labels wie ‘Norton’ oder ‘Dionysus’, und genau dort sind die fünf Kölner – u.a. ehemalige Mitglieder von King Khan & His Shrines und The Astronauts – auch hörbar zu Hause. Nach einem lustig-debilen Intro im Stile der 60er Jahre-Werbung wird drauflos gerockt, getrasht und gesurft. Zum Teil gut hektisch nach vorn georgelt (“You Got It”), aber immer eingängig bis poppig und hier und da mit einem eher garagen-untypischen Saxophon bereichert, das jedoch besonders bei “Hara Kee-Ree For Life” klasse passt. Solide und schön übersteuert produziert, klingt “Explode!” wie die heftigere Version einer guten The Hentchmen-Platte, und da fällt es auch nicht weiter auf, dass das Gros der Songs auf dem gleichen Riff-Schema basiert, das wiederholt den Refrain zu “Anarchy In The U.K.” zurück ins Ohr bestellt. Sänger Patric singt und kreischt wie der frühe Mike Maker und hat dabei eine recht originelle Stimme, die bei vollen zwölf Songs dann allerdings doch ein wenig strapazieren kann. Langweilige Songs gibt es hier – außer vielleicht dem Titeltrack – keine, und somit sei dieses Stück Musik dem Garagen-Jünger uneingeschränkt empfohlen. Für alle anderen könnte der Wiederhörfaktor ein wenig zu gering ausfallen.
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II
VÖ: 24.01.2005