Wildes Vor-die-Hauswand-Bangen – und das in konsequenter Beibehaltung der vor zwei Jahren angesetzten Knüppelstandards.
The Haunted sind an allem schuld. Daran, dass Jeffrey Dahmer mit ein paar kleinen Morden berühmt geworden ist und überhaupt. Jetzt ziert er zusammen mit ein paar anderen zweifelhaften Gestalten das Cover des zweiten Haunted-Albums, was The Haunted Made Me Do It eine humoreske Würde verpasst, die Thrashplatten sonst nicht unbedingt auszeichnet. Holte man früher noch mit Nummern wie Hate Song oder Chasm den internationalen Riffpokal, verdient man sich heute mit Killerriffs wie denen aus Silencer oder Victim Iced die Titelverteidigung – auch wenn das Quintett immer noch keinen Hehl daraus macht, welche kalifornische Totschlägerband hier die Trainerschuhe anhat. Leider machte der Ex-Mary Beats Jane-Sänger Peter Dolving schon im letzten Jahr Platz für den Face Down-Shouter Marco Aro, was durchaus als kleiner Verlust verzeichnet werden muss. Zwar ist auch der Neue kein Weichei, die Variabilität mancher Choruses leidet aber spürbar unter der eindimensionaleren Stimme Aros. Vielleicht haben die Schweden ja deshalb ihren Melodienfundus um ein paar NWOBHM-Licks und ausgefeilte Soli aufgestockt. Mir solls recht sein, wenn das Ergebnis so genial ausfällt wie in dem Vorzeigetrack Hollow Ground. Das kurze Intermezzo in The World Burns kommt gar mit einigen Sekunden unverzerrter Gitarre daher, was aber nur auf einen kurzen Stromausfall zurückzuführen sein kann und hiermit als entschuldigt gilt.
weitere Platten
Strength In Numbers
VÖ: 25.08.2017
Exit Wounds
VÖ: 22.08.2014
Unseen
VÖ: 18.03.2011
Road Kill (DVD)
VÖ: 19.04.2010
Warning Shots (Compilation)
VÖ: 09.03.2009
Versus
VÖ: 19.09.2008
The Dead Eye
VÖ: 27.10.2006
rEVOLVEr
VÖ: 18.10.2004
dto.
VÖ: 01.01.1998