Bristol – die Stadt, der wir zum größten Teil die Mitt-Neunziger-Zeitgeist-Musik für Vernissagen, Cool-Hour-Partys und rauchvernebelte Nächte zu verdanken haben (gemeint ist TripHop oder Abstract HipHop), zeigt mit der Nachwuchsband The Heads eine ganz neue/alte, auf jeden Fall aber andere Seite von sich. Das seltsam verschwommene Cover ihres Erstlingswerks “Relaxing With…” spricht Bände: Nacktes Mädel im 70er-Look mit Rothaut-Perlenkettchen liegt auf Flokati und zieht an einer anderthalb Meter hohen Opiumpfeife – noch Fragen zur Musik? Die schwankt zwischen MC5, Syd Barrett, Jimi Hendrix und Monster Magnet, mit noch mehr Psychedelia und Garagen-Appeal als Letztere, aber dafür auch mit weniger Detailinteresse – es darf halt mächtig krachen und rumpeln im ollen Vox-Amp. Gesungen wird nicht, die bedröhnten Messages lassen sich genausogut dämonisch-desinteressiert rezitieren. Das klingt eigentlich alles mehr nach Verriß denn nach Euphorie, aber das rockt so gewaltig ab, daß Dir echt die Spucke wegbleibt. Wem Fu Manchu oder Mindfunk gefallen und die letzte Monster Magnet zu kommerziell-straight war, relaxt mit The Heads garantiert.
weitere Platten
Under The Stress Of A Headlong Drive
VÖ: 21.04.2006
Everybody Knows We Got Nowhere
VÖ: 04.09.2000
The Time Is Now!
VÖ: 01.01.1998
Under Side
VÖ: 01.01.1900