The Heavy
Great Vengeance And Furious Fire
Text: Jan Schwarzkamp
Stomp your feet. Clap your hands. Funkadelic sind im Haus. Oder doch Sly And The Family Stone. “That Kind Of Man” hat auf jeden Fall einen drängenden Funk-Wumms. Bläser, Bass, Schlagzeug im Einklang, dazwischen schraddelt und feedbackt eine bluesige Gitarre. Willkommen bei The Heavy. Die Tour de Force ist eröffnet, von nun an steht jeder am Wegesrand, von dem man sich gerne mal wieder anfeuern lassen wollte. Der Wu-Tang Clan bringt den Beat bei “Coleen”, “Set Me Free” ist eine Mischung aus Akustikballade und Wars “Low Rider”. So geht es weiter mit den Referenzen. Eines der Highlights ist “You Don’t Know” – selten hat ein Schlagzeug so echt, so direkt geklungen. Auf den satten Bonham-Rhythmus kommt so dicke Gitarrensoße, wie sie nur von den Black Keys in gemeinsamer Sache mit Wolfmother fabriziert werden könnte – oder eben von The Heavy. Die britische Note darf selbstverständlich nicht fehlen. Immerhin kommen die vier schweren Jungs und das schwere Mädchen aus Bath im Westen Englands. Deshalb beschwört “Girl” die Kiffer/Anmachabenteuer eines Mike Skinner herauf. So wild und durcheinander das alles klingt, so viel Spaß macht es, der Band bei ihrer Entfaltung zuzuhören. Die einzige Konstante ist das soulige Falsett-Organ von Swaby und dieser naturschroffe Sound, in dem Instrumente noch atmen, knarren und klingen, wie es die Natur vorgeschrieben hat. Die sexy Platte erscheint übrigens auf dem Ninja-Tune-Unterlabel Counter Records, wo sich bisher nur Pop Levi breitgemacht hat. Hoffen wir, dass dort in Zukunft mehr solcher Mischpoke-freudiger Musikanten eine Heimat finden.
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