The Heavy
The House That Dirt Built
Text: Mathias Wittmann
Über die verschiedenen Etagen verteilt wird eine wilde Einweihungsfete gefeiert, und am Ende weiß niemand mehr, ob es eine Doppelgänger-Mottoparty war oder das Original vor uns steht. Schon das Debüt Great Vengeance & Furious Fire machte 2007 mächtig Eindruck. Die vierköpfige Band um Sänger Swaby tischte einen Cocktail aus Soul, Blues und Funk auf, den man gerne im Sturztrunk leerte. Nun legen The Heavy nach und enttäuschen nicht. Vier Songs umreißen im Folgenden den Kosmos des Tonträgers aus Melodie, Rhythmus, Schweiß und mehr. Gleich zu Beginn bekommt man mit Oh No! Not You Again ein rotziges Garagepunk-Biest um die Ohren gehauen, bei dem The Noisettes die Background-Vocals liefern. Kaum gefasst, taumelt man in die erste Single – eine How You Like Me Now betitelte Funk-Nummer, deren souliger Gesang einem Sly Stone oder James Brown vor Augen führt. Sixteen fußt auf dem Klassiker I Put A Spell On You des Blues-Großmeisters Screamin Jay Hawkins und wird mit nicht weniger Coolness und Groove performt. Short Change Hero kommt mit der kalten Schönheit eines Italowestern-Soundtracks angetrabt und wäre von Ennio Morricone sicherlich kaum schlüssiger geschrieben worden. In Kombination mit bluesinspiriertem Gesang öffnet sich der Blick auf schaurig-schöne Spaghettiwesternlandschaften. Nur die letzte Stringenz fehlt dem ganzen Chaos manchmal.
weitere Platten
Amen
VÖ: 21.04.2023
Sons
VÖ: 17.05.2019
The Glorious Dead
VÖ: 31.08.2012
Great Vengeance And Furious Fire
VÖ: 26.10.2007