The Hellacopters
Overdriver
Text: Ulf Imwiehe | Erschienen in: VISIONS Nr. 383

Was angesichts der Entwicklung der schwedischen Riffmonster Hellacopters keine Überraschung ist, ob des feurigen Comeback-Albums “Eyes Of Oblivion” von 2022 hingegen schon ein wenig verblüfft. Im direkten Vergleich geben sich Bandkopf Nicke Andersson und seine Mitstreiter auf “Overdriver” deutlich zurückgenommener und führen somit auch die eigenen Genre-Labels ad absurdum. Nicht nur aufgrund der deutlichen Cheap-Trick-Bezüge könnte hier genauso gut Power Pop drüberstehen.
Was die einen in den Sleaze-Entzug treibt, ist für die anderen, so ist zu hoffen, eines der rundesten Hellacopters-Alben ihres gesamten Fundus. Das Songschreiben hat Andersson trotz eher gemächlichen Gestus keineswegs verlernt. Im Gegenteil. Songs wie das eingängige “Don’t Let Me Bring You Down”, der Hammond-Orgel-Smasher “Wrong Face On” und der von Klavier und Karachogitarren zugleich getragene Opener “Token Apologies” haben jegliches Zeug zu Band-Hits.
Ob die auffallende Anschmiegsamkeit dieses Albums auf die Abwesenheit des verletzten und dementsprechend bei den Aufnahmen fehlenden Gitarristen Dregen zurückzuführen ist – wer weiß das schon? Was unterm Strich bleibt, ist ein Karriere-Highlight, das als solches womöglich erst im Nachgang in all seiner Pracht Würdigung erfahren wird.
Das steckt drin: Cheap Trick, Kiss, W.A.S.P.
weitere Platten
Through The Eyes Of... (EP)
VÖ: 24.06.2022
Eyes Of Oblivion
VÖ: 01.04.2022
Head Off
VÖ: 18.04.2008
Rock & Roll Is Dead
VÖ: 06.06.2005
Strikes Like Lightning (EP)
VÖ: 15.11.2004
By The Grace Of God
VÖ: 07.10.2002
Cream Of The Crap
VÖ: 29.01.2002
White Trash Soul (Split-EP mit The Flaming Sideburns)
VÖ: 15.01.2001
High Visibility
VÖ: 20.11.2000
Grande Rock
VÖ: 17.05.1999
Payin' The Dues
VÖ: 21.09.1997
Supershitty To The Max!
VÖ: 01.06.1996