The High Confessions
Turning Lead Into Gold With The High Confessions
Text: Martin Iordanidis
Nicht jede Naturkatastrophe zeigt sich infernalisch. The High Confessions bewegen sich zwischen langsamer Überschwemmung und radioaktivem Fallout. So viel zum atmosphärischen Setting – hier geht es nicht um die gesunden Seiten des Lebens. Turning Lead Into Gold With The High Confessions besteht aus fünf Tracks. Das verwundert nur kurz, denn die Songs genehmigen sich teilweise weit über zehn Minuten. Im Hintergrund von Along The Dogs wirbelt die Trommel einem Erschießungskommando entgegen, als gelte es, den Delinquenten vor dem Schuss noch eine Weile psychisch zu foltern. Eine gute Viertelstunde geht das so, in der einem rhythmisch verschachtelte Sprachfetzen einen Monolog jenseits aller Logik zwischen die Ohren pflanzen. Drone und Doom wohnen zwar in derselben Gegend, aber Turning Lead Into Gold wirkt subtiler als die dort eingesetzten Attacken. The High Confessions werden nie wirklich laut, genau wie die Chinesische Wassertropfenfolter. Die Subtraktion des Schalldrucks zeigt sich bei allen eingesetzten Mitteln, seien es die monotonen Beats, der affektierte Sprechgesang oder der simple Bass. Mit mehr Amplitude im Raum stünde man vor Killing Jokes Jaz Coleman, den Gitarrenwänden von Sunn o))) oder dem Postrock der Red Sparowes. Wer denkt sich so etwas aus? Einschlägig bekannte Daniel Düsentriebs natürlich: Chris Connelly (Ministry, Revolting Cocks), Sonic-Youth-Drummer Steve Shelley, Sanford Parker (Minsk, Nachtmystium) und Jeremy Lemos (White/Light). Eine Supergroup. Auch wenn die historische Genese des Begriffes nicht weiter entfernt wohnen könnte.