Mit dem ersten Album auf dem neuen, von Stereolab-Kopf Tim Gane geleiteten Label legen die High Llamas eine Neudefinition ihres Sounds vor, die sich in einem weniger songorientierten, abstrakteren Ansatz offenbart.
Wahrscheinlich ist dies die Platte, die High Llamas-Mastermind Sean OHagan schon seit langem vorschwebte. Mehr als je zuvor realisiert die Band hier ihren alten Traum, gesichtslose Musik zu machen, die beim Hören kaum noch mit echten Musikern oder gar Charakteren mit Vorbildfunktion assoziiert wird. Geschuldet ist die so sehr hervorgehobene Anonymität vor allem der Tatsache, dass Gesang nur noch unter ferner liefen vorkommt und selbst dann äußerst körperlos erscheint. Natürlich erhöht sich so die Gefahr, die Musik nur noch als beiläufige Sound-Tapete wahrzunehmen. Die Möglichkeit, eine Art identifikatorische Bindung zu bestimmten Stücken einzugehen, wird dadurch unterwandert, dass das Einzelne im allzu homogenen Gesamtbild untergeht. Nie zuvor trat der antiseptische Charakter der High Llamas stärker in den Vordergrund als hier. Wir hören den Soundtrack zu einem Film voller Figuren, die völlig unbeteiligt agieren. Sehr gelungen ist dieses Album allerdings insofern, als dass Theorie und deren Ausführung in Hinblick auf die ästhetischen Vorlieben Sean OHagans nahezu vollständig in Übereinstimmung gebracht werden.
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