Der Verdacht liegt nahe, dass die High Llamas ein paralleles Universum bewohnen, in dem sie unberührt von den Miseren, mit denen der alltägliche Wahnsinn den Normalsterblichen belästigt, ihre betörend schönen musikalischen Kleinodien weben. Rar sind die Momente, in denen sie ihre Welt verlassen, ein Konzert zu geben, und noch seltener veröffentlichen sie neue Songs. Drei Jahre sind es im Schnitt, bis Sean OHagan & Co. die Zeit für gekommen halten, die Tür einen Spaltweit zu öffnen, die Wartenden an ihrem eigentümlichen Wirken teilhaben zu lassen. Mit “Can Cladders” bringen sie zwölf weitere akustische Gespinste unters Volk, für die Struktur zeichnen vor allem Streicher verantwortlich; Harfe, Bläser und Piano funkeln, ein federndes Schlagzeug schiebt ein wenig, und vermutlich wunderte es niemanden, wenn sich im Chor die ein oder andere Elfe befände. Aber dann begreift man, dass die High Llamas die Welt durchaus im Blick haben. Hier ein wenig Gospel, dort eine Prise Soul, Reggae, fingerschnippender Pop im Folkpelz, echte Hits. Das Vorgängeralbum “Beet, Maize and Corn” hinterließ 2003 einen introvertierteren Eindruck. Es scheint ihnen gut zu gehen, wo sie sind.
weitere Platten
Hey Panda
VÖ: 29.03.2024
Talahomi Ways
VÖ: 22.04.2011
Beet, Maize & Corn
VÖ: 27.10.2003
Retrospective - Rarities and Instrumentals
VÖ: 28.04.2003
Buzzle Bee
VÖ: 30.10.2000
Hawaii
VÖ: 30.11.1999
Snowbug
VÖ: 01.01.1999