Was zuerst auffällt, ist die unglaubliche Klarheit des Klangs, die an trockene Luft an einem Wintertag erinnert. Der Sound dieser Platte steht ganz im Zeichen von Höhen, etwas weniger Basslastiges, das nicht entschieden Lo-Fi ist, habe ich bei einer aktuellen Produktion schon lange nicht mehr gehört. Auf angenehme Weise negiert dieses Album den 90er Jahre Imperativ der fetten Produktion, um sich statt dessen ungeniert auf die ewigen Helden Beach Boys und die auch qua Songtitel (Harpes Romo) geehrten Harpers Bizarre zu berufen. Diese Musik klingt so zart hingezupft, wie ein akustisches Pastell. Hell, freundlich und einladend. Weniger mit Elektro-Versatzstücken spielend als der Vorgänger Cold And Bouncy, konzentriert sich dieses Album auf klassische, gleichwohl exotisch anmutende Instrumente wie Vibraphon, Violinen und Tasteninstrumente aller Art. Die Kompositionen Sean OHagans sind wieder von einer Schrägheit, die nicht nur sich selbst ausstellt, sondern immer im Dienst des Songs steht, um die es hier mehr denn je geht als um rein funktionale Tracks. Zur Seite stehen den High Llamas hier Mary Hansen und Laetitia Sadier von Stereolab, deren Harmonisierung ein deutliches Plus ist. Die High Llamas schaffen es, ein Gefühl auszulösen als käme man von eisiger Kälte in eine schöne, warme Wohnung. Snowbug ist, vielleicht schon durch den Titel beabsichtigt, eine Platte, die einem bestimmt sicher durch den kommenden Winter bringt.
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