Keiner, der in den 80ern bei einem The-Idiots-Konzert im Prasselregen aus Bierdosen und Schweineteilen stand und die Band für ein schamloses Spektakel aus Deutschpunk, Hardcore, Metal und hirnverbranntem Wahnsinn feierte, hätte einen Schnaps auf dieses Comeback gewettet. Sir Hannes Schmidt schon. Der war und ist Sänger der 1978 gegründeten und 1990 aufgelösten Dortmunder Urviecher. Wenn mein Plattenladen “Idiots Records” 25 Jahre wird und ich immer noch morgens und abends 200 Liegestützen mache, dann trommle ich die Idioten wieder zusammen, hatte er vor Urzeiten gewettet. Jetzt ist es soweit: Ein Idiot, ein Wort. Ich bin verseucht, verstrahlt und angepisst/ Ich piss dir gleich in dein Scheißgesicht, freut sich Sir Hannes in Verseucht über das Wiedersehen. Der durchschlagende, mit Melodien mächtig aufgepumpte Punkrocksong hält weitere Bonmots bereit: Braun ist braun und schwarz ist grün, gelb ist ganz erloschen/ Schwarz ist rot und braun ist grün, alles gehört verdroschen. In “Hampelmann, Kartoffelsalat” oder “Ein bisschen Scheiße” poltern grollende Metal-Riffs durch die Tür, bei “Fleischwolf” knurrt Sir Hannes rammsteinig aus tiefstem Magen: Gehirrrn muss schmecken, Gehirrrn muss braten/ Das Blut muss gerinnen, ich kann nicht mehr warten. The Idiots dürfen das alles, weil sie mit Heavy Metal Psycho Punk einfach recht haben: Wir sind Heavy-Metal-Psycho-Punks/ Dynamisch, skurril und sehr charmant/ Wir lieben unser Leben, und andere werden krank. “Amok” kann Ekel und Erbrechen hervorrufen. Oder: Dosenbierhagel!
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