The Idiots
König der Idioten
Sir Hannes Smith beziehungsweise The Idiots aus Dortmund sitzen seit den späten 70ern in der “Kult”-Schublade herum, mittlerweile kann man den Mann allerdings getrost als Kulturgut bezeichnen. Als eine der ersten Punkbands des Landes waren Smith und seine Idioten auch die ersten Punks, die sich im Metal suhlten, anstatt das als Proleten-Kacke zu verspotten.
Zwischen diesen Eckpfeilern bolzen sich die unter anderem durch Gitarrist Waldemar Sorychta (Despair, Grip Inc.) verstärkten Idiots auch durch ihr achtes Album. “Psychopath”, “Terror”, “Zeit”, “Ich bin böse” und “Darkness” umreißen, wozu Smith und Freunde fähig sind: Motörhead-Rock’n’Roll, Punkrock, Hardcore-Punk und keinerlei Scheu vor theatralischem Zeug, kurz vor Kleinkunst – in all der schönen Stumpfheit bretthart nach vorne geschoben, weil zurück keine Option ist.
Doch eines muss man Smith & Co. lassen: Wenn sie albern werden, dann ziehen sie das ebenfalls völlig kompromisslos durch. Ähnlich wie bei seinen anderen Bands Phantoms Of Future und Honigdieb wird dann das Prinzip weit angenehmer als die Kür. So bleibt am Ende die Hoffnung, dass “Never Give Up” oder “Proud To Be An Idiot” nur so schrecklich klingen, weil dieser Bierzelt-Crossover als überspitzte Persiflage an die Grenzen gehen soll. Also, absichtlich. Ja, oder? Oder?
Das steckt drin: Dead Kennedys, Sodom, Suicidal Tendencies
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