The Indelicates
Songs For Swining Lovers
Text: Nadine Lischick
Intelligent und anspruchsvoll, das war auch ihr Debüt American Demo schon. Kein Wunder, schließlich haben Simon Clayton und Julia Clark Lowes sich bei einem Poetry Slam kennen gelernt – den Clayton gewann. Dass ihr neues Album Songs For Swinging Lovers nun wie der Soundtrack zu einem Theaterstück klingt, liegt vielleicht daran, dass die zwei Briten sich die Zeit zwischen ihren beiden Alben zuletzt mit dem Aufführen von Claytons Musical The Book Of Job: The Musical vertrieben haben. Die Stücke sind zwar leichter zugänglich als ihr Debüt, aber gleichzeitig auch spezieller, ungewöhnlicher und vielfältiger.
Folk, Punk, Klassikeinflüsse und Indierock gibt es zu hören. Da sind das wütende, vom Postpunk infizierte Your Money, die Piano-Ballade Roses, und das countryeske Sympathy For The Devil. Ill ist derweil der unbeschwerteste Song, den The Indelicates je geschrieben haben; im dramatischen Be Afraid Of Your Parents muss man unweigerlich an Sweeney Todd denken. Und The Indelicates wären nicht The Indelicates, wenn sie nicht auch dieses Mal wieder einiges zu sagen hätten: In Europe – praktisch das Gegenstück zu America vom letzten Album – kritisieren sie unseren Kontinent, im zuckersüßen Flesh die Fleisch- und Körper-Obsession der Menschen.
Hey Doc, take your knife to me/ Scar my snatch into a smile, singt Lowes zynisch, und Beauty isnt truth, its just youth. Songs For Swinging Lovers ist zornig, lyrisch und clever. Nicht umsonst nennt Eddie Argos von Art Brut The Indelicates laut eigener Aussage seit vier Jahren in jedem Jahrespoll als seine liebste neue Band.
weitere Platten
American Demo
VÖ: 28.03.2008
David Koresh Superstar
VÖ: 01.01.1900