The Jesus And Mary Chain
Glasgow Eyes
Novizen im Kosmos von The Jesus And Mary Chain mögen sich am schnoddrigen Gestus, dem textlichen Nihilismus und der generellen Nonkonformität von “Glasgow Eyes” abarbeiten. Nichts könnte den Reid-Brüdern egaler sein. Ihr Album trägt nicht umsonst den Namen einer der härtesten schottischen Metropolen im Namen.
The Jesus And Mary Chain besingen heute wie 1985 Gosse, Negativität und Außenseitertum, mal zynisch, mal spöttisch, immer jedoch vor einem Hintergrund aus dunklen Gitarren und getragenen Stimmungen. Zwar haben sie sich wie schon auf ihrem Comeback-Album “Damage And Joy” 2017 musikalisch von Britpop und Rave inspirieren lassen. Als Urväter von Shoegaze und Noiserock liegt es hingegen in der Natur der Sache, dass sie jede Studioimprovisation mit einem klirrenden Gitarrenriff beginnen.
Manchmal leisten sich die Brüder Rückverweise in die Rock- und Pop-Geschichte, angefangen bei Joan Jetts “I Love Rock’n’Roll” in “The Eagles And The Beatles” bis zu Electro-Psychedelic à la Television und Suicide in “Hey Lou Reid”, was ungewöhnlich versöhnlich klingt.
Am besten sind The Jesus An Mary jedoch, wenn sie sich wie in “Jamcod” oder “Chemical Animal” auf ihren noisigen Gothic-Kern besinnen. Allerdings tun sie das inzwischen zu selten, was “Glasgow Eyes” an vielen Stellen unnötig schrullig macht.
Das steckt drin: Black Grape, Stereophonics, Suicide
weitere Platten
Damage And Joy
VÖ: 24.03.2017
Munki
VÖ: 02.06.1998
Darklands
VÖ: 31.08.1987
Psychocandy
VÖ: 18.11.1985