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    The Jesus Lizard
    Rack

    VÖ: 13.09.2024 | Label: Ipecac/Pias/Rough Trade
    Text: Ulf Imwiehe / Julia Köhler | Erschienen in: VISIONS Nr. 378
    Vier-Ohren-Test
    The Jesus Lizard - Rack

    The Jesus Lizard veröffentlichen nach 26 Jahren erstmals ein neues Album und sorgen in unserer Redaktion für gemischte Gefühle.

    Die Zeit bricht alle Wunden wieder auf. The Jesus Lizard bolzrocken wie im Zeitalter des 56k-Modems.

    Es hat ja auch nur 26 Jahre gedauert, seit die Schleifmaschinengitarrenikonen aus Chicago zuletzt mit “Blue” demonstrierten, wofür der Terminus Rock in der Zuschreibung Noiserock wirklich steht. Nämlich für Blues. Doch, doch, denn keine andere Band dieses Genres versteht es, kantige Riffs mit so viel lasziv leidendem Soul zu unterfüttern wie The Jesus Lizard.

    Was auch heute noch vor allem an David Yows verstolpertem Gesang liegt und seinem Timbre des Unverstellten, das sich jeglicher Melodik verweigert und lieber in brüchigen Schilderungen aller möglichen Unbill ergeht. Tatsächlich müsste die Band gar nicht gesondert betonen, dass sie sich jeglicher Weiterentwicklung verweigert. Denn “Rack” ist so sehr aus der Zeit gefallen, dass es – wie jedes The-Jesus-Lizard-Album bislang – zu jedem denkbaren Zeitpunkt erschienen sein könnte.

    Innovativ oder dem Morgen nacheilend ist hier genau keine Note, keine Zeile. Aber Schmerz wie Zynismus werden eben nie alt. Archaisch dröhnende Noise-Riffs ebenso wenig, wenn sie mit solcher Emphase gespielt werden, wie Gitarrist Duane Denison es auch nach 800 Jahren oder so immer noch vermag. Ulf Imwiehe

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    Legende hin oder her – diese Platte macht Lust auf 26 weitere Jahre Veröffentlichungspause.

    Es hätte so schön sein können: Mit “Hide & Seek” startet “Rack” in enthusiastischem Punk-Gestus und verspricht einen atemlosen Trip inklusive dicker Riffs und vieler hymnischer Momente. Aber dann führt Sänger David Yow die Platte in den Abgrund. Okay, Duane Denison, David Wm. Sims und Mac McNeilly geben an ihren Instrumenten auch keine besonders lebhafte Figur ab, klingen eher nach Fünf-Euro-Grabbelkiste-Garage-Rock längst vergessener Bands – im negativen Sinn.

    Das wäre aber alles nur halb so ärgerlich, wenn nicht Yow am Mikrofon antriebs-, melodie- und taktlos bliebe. So ist es fast bedauerlich, wie “Grind” verzweifelt versucht, Drive aufzubauen, nur um dann ins bedeutungslose Leere zu versickern. Ähnlich ziellos verlaufen auch die anderen Songs wie “Alex Feels Sick” irgendwo zwischen gewohnten The-Jesus-Lizard-Sounds. All die mit dem Opener verknüpften Hoffnungen bleiben unerfüllt, “Rack” versinkt im Morast seines unangenehmen Sounds. “Armistice Day” ist dafür ein gutes Beispiel: Die Gitarren quälen sich noch nach vorne, der Gesang kriecht aber nur noch daher und schließlich fällt einem das angriffslustige Grinsen direkt aus dem Mundraum ins Glas mit dem Dontodent. Julia Köhler

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    Das steckt drin: Black Flag, Gang Of Four, The Birthday Party

    weitere Platten

    Club

    VÖ: 23.08.2011

    Bang

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