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    The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble
    From The Stairwell

    VÖ: 25.03.2011 | Label: Denovali
    Text: Oliver Uschmann
    8 / 12
    The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble - From The Stairwell

    Es gab selten einen Bandnamen, der die Musik dahinter treffender beschrieben hätte. Langsamkeit, Anstrengung, Faszination und Atmosphäre.

    Es macht zunächst mal Arbeit, diesen Berg zu erklimmen. Das siebenköpfige Ensemble aus den Niederlanden spielt eine Musik am äußersten Rand des visions-Kosmos; dort wo Portishead, Krautrock oder die ganz leisen Brüder unter den Postrockern ihre Jazzminuten haben. Denn das ist “From The Stairwell” vor allem mit Leib und Seele: Jazz. Ein Stück wie “Cocaine” macht das mit seinem elektronischen Zischen und Schieben fast vergessen, aber in den meisten Momenten schiebt der behutsam geführte Schlagzeugbesen einen in dunkelblauer Stimmung getränkten Jazz voran, durch den Drumfills und Bläser-Soli wie Bergziegen huschen, während Cello und Violine den Horizont färben. Hat man sich auf die Langsamkeit des Kilimanjaro Darkjazz Ensemble erst einmal eingelassen und das Massiv erstiegen, belohnt diese Musik mit Weitblick und dem erhabenen Gefühl, näher am Kern der Dinge zu sein. Formatierte Musik mit Text im Strophe/Refrain/Strophe-Format kann dieses Tor zum Urgrund nicht öffnen, und vollkommen radikale Formen bleiben oft zu konzeptuell verkopft, lassen die nötigen Emotionen außen vor. Das ist der Knackpunkt dieses Kollektivs, und doch: “From The Stairwell” positioniert sich fantastisch in der Mitte und entfaltet eine Stimmung, die wortlos wirkt und trotz der avantgardistischen Momente keine Sekundärliteratur benötigt. Für hartgesottene Jazzer womöglich noch zu brav, lädt das Kilimanjaro Darkjazz Ensemble jeden zur Horizonterweiterung ein, der bislang nur ein bisschen an der Frucht der freien Form genascht hat.