Wer ein Problem mit The Killers hat, wird es mit “Imploding The Mirage” nicht lösen. Die Band tut einen Teufel, sich umzuorientieren. Das würde eh nichts bringen, denn wer einmal die Frage “Are we human, or are we dancer?” gestellt hat, ist für 95 Prozent der Menschen, die bei Bands mit K eher an Kadavar als an The Killers denken, unwiderruflich verloren. Den restlichen fünf Prozent sei gesagt: Einige der neuen Songs sind supergut! “My Own Soul’s Warning” etwa besteht aus einer Strophe und einem Dutzend sich wandelnder Refrains, das Stück wird ein perfekter Auftakt für kommende Konzerte sein – wobei man den Phantomschmerz von Brandon Flowers spürt, der weiß, dass er den Song weiterhin nur im Kaminzimmer aufführen kann. Was das Stück so gut macht? Es klingt wie die Abschlussarbeit von The War On Drugs am Ende des Seminars “Endlich kommerziell werden”. Ergebnis: Auszeichnung mit Sternchen. Nicht alle Songs klingen so gewaltig, es gibt auch Reduziertes: “Running Towards A Place” erinnert an die Solosachen von Eagles-Kopf Don Henley, bei “Lightning Fields” ist die kanadische Alt-Country-Sängerin K.D. Lang dabei, bei “My God” wird Flowers von der Country-Noir-Songwriterin Weyes Blood unterstützt. Es gibt zwar auch auf dieser Killers-Platte großen Quatsch wie das in Schmierseife getunkte “When Dreams Run Dry”, dennoch: Diese Mainstream-Wucht bekommen heute weder U2 noch Coldplay hin.
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