Unterschwellig brodelnd beginnt der Opener “Superstition”, monotone Gitarrenakkorde setzen ein, dann folgt Gesang, der entfernt an P.J. Harvey erinnert: Willkommen in der Welt des transatlantischen Duos, das sich The Kills nennt. Die amerikanische Sängerin VV (a.k.a. Alison Mosshart) traf ihr männliches Gegenüber namens Hotel in London. Man schickte sich in alter Tape-Recording-Tradition Vier-Spur Bänder zu, bevor man in England gemeinsam die erste EP “Black Rooster” und schließlich das Debütalbum einspielte. Die Zutaten sind einfach, werden aber effektiv eingesetzt. VVs Gesang verbrüdert sich immer wieder mit Hotels düsterer Stimme. “Kissy Kissy” etwa gerät so zu einem düsteren Doppelgesang, dessen rhythmische Langsamkeit auf wunderbare Weise Nerven aufreibt. Fünf lange Minuten wartet man vergeblich auf den Ausbruch. Mittels der angestauten Nervosität, die sich nicht entlädt, halten die beiden den Spannungsbogen aufrecht. Auch die schnelleren Stücke leben von dem Wechselspiel aus Rhythmus und Monotonie, und man liegt wohl nicht ganz falsch, wenn man den beiden eine Liebe zu Velvet Underground nachsagt.
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