Sie singen zwar immer über den Teil der Stadt, in dem an der Straßenbeleuchtung gespart wird, aber so richtig ungemütlich fühlt man sich bei den Kills doch nie. Ihr Herz hängt zwar an den Insignien des Hartgesottenen, aber nicht allzu tief drinnen geht es um romantische Liebe, Ironie unerwünscht. “I want you to be crazy, cause youre boring, baby, when youre straight.” Mal ehrlich, wer möchte nicht so angesprochen werden? Kills-Songs sind auch auf “Midnight Boom” immer noch unterfütterte Gerippe, die aus dem Blues-Nebel taumeln, aber mit Noise und Distortion hält sich die Band diesmal zurück. “Cheap And Cheerful”, “Last Day Of Magic” und “Black Balloon” tragen dasselbe Unterhemd wie Marlon Brando in “Die Faust im Nacken”, sind aber furchtbar zärtlich zu den Schutzbefohlenen. Überhaupt: Wenn Hotel und VV diesmal um ihren Hexenkessel tanzen, entweichen hin und wieder ein paar Melodien wie Licht durch einen Türspalt. Das verbindet, tröstet und lässt zum Kopfhörer greifen, solange der Asphalt noch nicht sommerwarm ist. “Midnight Boom” ist wie ein Traum von Coolness und Zugehörigkeit, der in den Wachzustand ausufert.
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