The Last Gang
Obscene Daydreams
Hatte Frontfrau Brenna Red die Songs für ihr zweites Album “Noise Noise Noise” noch zusammen mit dem NOFX-Sänger ausgearbeitet, ließ dessen voller Terminkalender das dieses Mal nicht zu. Der Qualität der Songs tut das keinen Abbruch: “Obscene Daydreams” ist ein wortgewandtes Album, das melodisch und dringlich zugleich klingt und von Produzent Cameron Webb einen erneut rohen Sound verpasst bekommen hat.
Während der Opener “Electric Avenue” einen lässigen Refrain auftischt und das Tempo in der Mitte mit einem Ska-Part reduziert, ist das folgende “The Others” die erste von zahlreichen Hymnen und positioniert sich mit der “Star Trek”-Referenz “Dream in infinite diversity and infinite combinations” gegen Ausgrenzung und für Offenheit. Im die Waffengesetze in den USA kritisierenden “NRA Back 2 School” lässt einen das Quartett aus Orange County am Ende kurz etwas Resignation spüren, was die Band im folgenden “Hide The Antagonist” mit ungewohnt düsterem Skapunk kontert, der die Stimmung des anprangernden Textes unterstützt.
Im ebenfalls hymnischen “Dogmatic Capitalizer” lassen The Last Gang Kritik am Kapitalismus in einem Aufruf zur Revolte münden: “Let’s dine on the rich”. “Madness” ist mit Zeilen wie “Strange our coalescent madness” ein herrlich verkopftes Liebeslied, während sich das finale “Years From Now” mit der eigenen Vergänglichkeit auseinandersetzt.
Das steckt drin: Bad Cop/Bad Cop, The Distillers, The Interrupters
weitere Platten
Noise Noise Noise
VÖ: 08.10.2021
Keep Them Counting
VÖ: 02.03.2018