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    The Legendary Tigerman
    Misfit

    VÖ: 24.08.2018 | Label: India/Rough Trade
    Text:
    7 / 12
    The Legendary Tigerman - Misfit

    Paulo Furtado hat als The Legendary Tigerman ein Doppelalbum über die Wüste aufgenommen. Die konzeptuelle Entstehungsgeschichte von “Misfit” ist dabei genauso spannend wie die Songs darauf.

    Es gibt Künstler, die selbst Jahre nach dem Ende des Musikfernsehens noch immer kleine Musikvideos für Digital-Natives produzieren. Und es gibt den Exzentriker Furtado, der einen Spielfilm dreht, mit sich in der Hauptrolle, um währenddessen die nötige Inspiration für ein weiteres The-Legendary-Tigerman-Album zu finden. Zusammen mit der Fotografin Rita Lino und dem Filmemacher Pedro Maia fuhr der Portugiese mit Wurzeln in Mosambik ins Death Valley und erschuf “How To Become Nothing” – einen skurrilen, grobkörnigen Roadmovie im Stil der 70er, der die Geschichte eines Mannes namens Misfit erzählt, der in die Wüste reist, um sich im Nichts aufzulösen. Während der Dreharbeiten schrieb Furtado morgens Tagebucheinträge aus der Perspektive von Misfit, abends die Songs dazu. Das Ergebnis sind markige, verschrobene Stücke mit viel Gitarren, kauziger Stimme und bluesiger Punkattitüde. Um eigenständige Sounds zu erzeugen, jagte Furtado sein Gitarrensignal durch fünf verschiedene Verstärker, wodurch etwa “Sleeping Alone” oder “Black Hole” in ungewöhnliche Dröhnungen verfallen. Der Sound packt die Atmosphäre, die Songs nur bedingt. Dafür sind sie zu passgenau auf extravagante Rock’n’Roll-Phantasten in Jackett und Sonnenbrille getrimmt, so wie Furtado einer ist. Die vier “Misfits”-Ballads der zweiten Platte inklusive der Wüstenversion von Tom Waits “Tango Till They’re Sore” gestalten sich dagegen offener und holen auch die Tarantino-Fans ab.