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    The Leisure Society
    Into The Murky Water

    VÖ: 06.05.2011 | Label: Full Time Hobby/Rough Trade
    Text:
    The Leisure Society - Into The Murky Water

    Kitschig seichter Indie-Folk in Musical-Gewand und beschwingter Gala-Musik-Manie. Wer ganz gern mal schunkelt, bitte sehr.

    „Murky“, also trübe und finster, ist das Wasser nicht gerade, in das die zweite Platte der Leisure Society den Hörer abtauchen lässt. Wenn sie überhaupt zu einem Tauchgang animiert, dann zu einem in klares, türkisblaues Wasser, wo es von bunt schillernden Fischschwärmen und grellen Korallenarten wimmelt. Auf den Sound der Band übertragen sind die farbenfrohen Fische und Korallen Geige, Cello, Bratsche und Flöte, die den Hörer während des kompletten Albums umgarnen bis penetrieren. Diese Instrumente mögen ja gut zum Folk passen, aber müssen sie so exzessiv eingesetzt werden und zu fast jedem Part eines Songs ihren Senf dazugeben? Da wiederholen die Streicher musical-artig die Gesangsmelodie – und zur Krönung mogelt sich ein betörend lieblicher Flötensound mit rein. Wenn diese Überfrachtung nicht wäre, würde sich Nick Hemmings Gesangslinie, die zwischendrin wirklich hübsch ist, besser erschließen lassen. Da ist es geradezu wohltuend, wenn der dritte Track Our Hearts Burn Like Damp Matches sich zurückschraubt und ausschließlich Gesang, Gitarre und ein bisschen Klavier erklingen lässt. Die angenehme Reduziertheit wehrt nicht lang. In You Could Keep Me Talking wird der Hörer sogleich mit schmetternd einsetzenden Streichern in den locker leichten und langweiligen Sound des Albums zurückgeholt. The Leisure Society zeigen, dass sie ein filigranes Zusammenspiel beherrschen, bei dem nicht genug Instrumente hätten einfließen können. Die Anzahl ist auch nicht das Problem, eher der Einsatz. Da wäre weniger sicher mehr gewesen.

    weitere Platten

    The Sleeper

    VÖ: 16.10.2009