Die vierköpfige Band aus Hamburg startet den Motor so, als sei der junge Peter Gabriel in eine Zeitmaschine gestiegen, um sich Ende der 90er mit Soundgarden zu einem Jam zu treffen und sich im fließenden Übergang mit Chris Cornell am Mikro abzuwechseln. Auf den grungigen Einstieg folgt Garage Rock, der die Luftigkeit der Hives mit dem Nachdruck von Danko Jones verbindet. Es gibt Foo Fighters-Augenblicke und Songs, bei denen man sich vorm Einsetzen der Stimme klanglich gleichzeitig in zwei Universen befindet – im College Rock der Counting Crows und auf dem Debüt von Taking Back Sunday. “Out Of My Way” könnte mit seinem Groove locker aus der Rock-Phase von Prince stammen.
All das bedeutet allerdings nicht Beliebigkeit, sondern ein Design, das ästhetisch von innen wie außen Sinn ergibt. Das Album lockt einen immer wieder zu sich zurück und wächst bei jedem Durchgang, da es zwar voller Kraft ist, aber ohne musikalischen Populismus auskommt.
Klanglich ist dem Quartett mit seinem Produzenten Toma Moon mit dieser Live–Session–Aufnahme im Hamburger Downtown Bluesclub während des dritten Lockdowns Großes gelungen. Jedes Instrument steht klar und definiert im Raum. Joey Blümel sitzt mit seinem sicheren, charakterstarken Gesang klar am Steuer, lässt sich aber dennoch von allen Reisenden die optimale Route vorgeben. Ein starkes Debüt, das, bei allem Respekt vor Autarkie, ein größeres Label und eine massivere Verbreitung unter verdient hätte.
Das steckt drin: The Black Keys, The Menzingers, Pearl Jam