The Love Substitutes
More Songs About Hangovers And Sailors
Text: Sascha Krüger
Das zweite Album beginnt, wie das erste aufhörte: Mit schwer verdaulichem, atonalem Indie-Krach, der einigermaßen gründlich im Ohr schrabbt. Schon mag man denken, dass Rudy Trouvé, Craig Ward, Mauro Pawlowski und der hinzugezogene Bassist Bert Lenaerts ein zweites Stück voll schwer konsumierbarer Antihaltung zusammengeschrotet haben. Doch “More Songs About Hangovers And Sailors” ist mehr als ein Ausdruck kompromissloser Kunst-Auffassung, im Verlauf bietet es alles, was der gemeine Belgien-Fan an dieser Szene so schätzen gelernt hat: einen bezugsoffenen Streifzug durch die Welt der Indie-Musik. Von anheimelndem, nur der Schönheit verpflichtetem Singer/Songwriter über Built-To-Spill-Artiges und knackig Rausgerocktem bis hin zu gehirnrindenschabenden Extremklängen geht die Reise. Und plötzlich sind die Love Substitutes nicht mehr nur ein musizierter Ärger über die Limitierung des gegenwärtigen dEUS-Sounds, sondern eine authentische, spröde und doch mitreißende Alternative. Eine Spielwiese schriller Instrumentalisten, die Grenzen niederreißen und zeigen, dass auch ausgelebte Schrulligkeit Charme und Charakter hat.
weitere Platten
Meet The Love Substitutes While The House Is On Fire
VÖ: 14.02.2005