The Low Anthem
Eyeland
Von denen gibt es einige auf “Eyeland”. Bei allem Respekt für Kunsthaftigkeit, radikale Konzepte und den Anspruch einer Band, nach über zehn Jahren Karriere noch mal gründlich um die Ecke zu denken: Hier kippt die Balance. “Eyeland” ist ein über weite Strecken entweder dahinplätscherndes oder aber kaum erträgliches Sammelsurium aus Skizzen, Störgeräuschen und einigen wenigen Songs, die auf buchstäblich schmerzhafte Weise daran erinnern, zu welchen Großtaten The Low Anthem früher imstande waren. Vieles auf “Eyeland” klingt unvollendet oder spontan angedacht, so wie es auch auf den Debüts vormals artverwandter Künstler wie Grizzly Bear oder Sufjan Stevens der Fall war. Das Erstaunliche an The Low Anthem ist: Hier läuft die Entwicklung rückwärts – sie dekonstruieren ihren von Anfang an recht ausformulierten Stil und werden damit unter den meisten Fans für Fragezeichen oder direkt Kopfschütteln sorgen. Natürlich gibt es sie auch auf “Eyeland”: Songs im klassischen Sinn, die am ehesten mit dem ambienten Postrock von The Album Leaf vergleichbar sind, vor allem “Behind The Airport Mirror” und “In The Airhockey Fire”. Für wirkliche Ausschläge im Albumkontext sorgen sie in ihrer Verhaltenheit allerdings nicht. So werden sie von vermeintlichen Zwischenstücken geschluckt, die auf zerschossenen Industrial-Beats (“Ozzie”), Hochton-Fiepen (“The Pepsi Moon”) oder einfach einem Hauch von Nichts (“Waved The Neon Seaweed”) fußen. Bis hierhin und bitte nicht noch weiter.
weitere Platten
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