The Lumineers
Automatic

Sänger Wesley Schultz und Schlagzeuger Jeremiah Fraites haben mit Bands wie Mumford & Sons und The Passenger hemdsärmeligen Folk mit weichem Pop verbunden und salonfähig gemacht. An ihrem großen Hit “Ho Hey” kam 2012 kaum jemand vorbei – ein warmherziger Stampfer, der simpel und gefühlvoll genug war, Millionen Menschen mitzureißen. Auch sonst waren ihre Songs nie sterbenslangweilig, aber glatt genug für die breite Masse.
“Automatic” haben Schultz und Fraites nun mit den beiden Produzenten David Baron und Simone Felice in den Utopia Studios in Woodstock aufgenommen. Am Erfolgsrezept haben sie nicht viel geändert: Der Opener “Same Old Song” weckt einen mit klopfenden Drums, ehe fröhliche Klaviertöne verdecken, worum es eigentlich geht, und Schultz im Refrain seine Stimme hochschraubt: “I cannot afford to see the light (…) Same old song, we sing the same old song.”
In “Asshole” schwingt Schultz sich ähnlich unangenehm auf. “Strings” macht mit Synthesizern und Streichern eine kurze instrumentale Pause, während der Titelsong Folk zugunsten von Lewis-Capaldi-Pop hinter sich lässt. Die Akustikballade “You’re All I Got” und das aus dem Rahmen fallende “Plasticine” gehören zu den schönsten Songs. Meistens klingt diese Platte aber so, als würden The Lumineers ihre Trauer romantisieren und sich in Selbstmitleid suhlen.
Das steckt drin: Mighty Oaks, Mumford & Sons, Of Monsters And Men
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