Bisher waren die Kalifornier von The Mae-Shi hierzulande eher ein Fall für die Art Musikhörer, die sich jede freie Minute in Blogs und Foren herumtreibt, um auf etwas Neues, Spannendes zu stoßen und dann damit angeben zu können. Diese Vorrausetzungen erfüllten The Mae-Shi ganz hervorragend. Schon seit 2002 in der dunklen Smogwolke von Los Angeles sitzend und über ihren neuesten Trödelmarktkeyboards brütend, haben The Mae-Shi schon allerhand Veröffentlichungen auf jeder Menge Labels und Kleinstvertrieben, die sie wahrscheinlich nicht einmal selber mehr zählen können. Auf “Hlllyh”, ihrem dritten Album, haben sie ihren Ideenfluss in etwas geregelter fließende Bahnen gelenkt, als es auf den Vorgängern der Fall war. Trotzdem springt ihr, wie sie selbst sagen, experimenteller Punkrock fiebrig und hibbelig im Dreieck um die Eckpunkte Hives, Blood Brothers und Hot Chip. Stehen tut ihnen jeder einzelne. Mal wickeln sie ihre Songstrukturen um den Marterpfahl, rocken im nächsten Stück fast hitverdächtig geradeaus und feiern danach das Rave-Revival ab, als würden nebenan Daft Punk proben. Leicht entsteht der Wunsch nach etwas mehr Ordnung, dabei liegt doch gerade in diesem Sammelsurium der Reiz des ganzen Mae-Shi-Universums – hinhören muss man da, sonst kommt man nicht mit.