The Magic Bullet Theory
Poems & Explosions
Text: Dirk Siepe
Schon im Vorprogramm von Mando Diao überzeugten die vier jungen Dänen, mit einem hervorragenden Debütalbum bestätigen sie nun den guten Ruf. Verzerrte, überdrehte Vocals mit viel Schnodderappeal, Stakkato-Beats und Sixties-Vibe in jedem Ton: Das klingt alles sehr authentisch. Seeds, Sonics, 13th Floor Elevators, dazwischen ein Stapel “Nuggets”- und “Pebbles”-Compilations sowie die üblichen Verdächtigen der British Beat Invasion – die musikalische Sozialisation dieser Band ist schnell umrissen. Obwohl der Sound sehr nach Garage klingt, hat Thomas Troelsen seiner Produktion einen bemerkenswerten Druck verliehen. Der Titel, ein Auszug aus einem Zitat von Folklegende Woody Guthrie, verspricht hier nicht zu viel, ihre Art von Poesie setzen The Magic Bullet Theory auf hochexplosive Weise um. Wild und ungestüm wie Mando Diao, aber mit wesentlich höherem Lärm- und Klirrfaktor ausgestattet. Die Jungs scheinen kaum zu wissen, wohin mit ihrer Energie, doch konzeptlos agieren sie deswegen keineswegs. Knackige Abgehnummern wie “Think!” oder der heißblütige Rocker “Hell 9000” landen gekonnt auf dem Punkt, und das Arrangement des Monstersongs “21st Century Blues” ist ausgesprochen originell. Wer die Whyte Seeds mag, wird The Magic Bullet Theory lieben.