The Magpie Salute
High Water I
Text: Jan Schwarzkamp
Mit Ablegern aus dem Umfeld der Black Crowes kann man mittlerweile ein kleines Plattenregal füllen. Sänger Chris Robinson spürt mit seiner Brotherhood der psychedelischen Jam-Americana der Grateful Dead nach, sein Gitarristenbruder Rich tobt sich seit 15 Jahren solo aus – und legte 2014 den Grundstein für The Magpie Salute mit den Ex-Black-Crowes-Kollegen Marc Ford und Sven Pipien. 2017 erschien das selbstbetitelte Debüt im Big-Band-Format voller Ehrerbietungen an Pink Floyd, Faces, Bob Marley und die Black Crowes selbst. “High Water I” ist das propere Debüt mit zwölf eigenen Songs, Teil II soll nächstes Jahr folgen. Entstanden ist der Sound, den man von Sänger Chris eher nicht mehr bekommt. Abseits von Hippieismen reihen sich Magpie Salute perfekt ein in das bisherige Schaffen seiner Macher. John Hogg macht dabei am Mikrofon eine sehr gute Figur, trägt die Songs mit Gefühl und Kraft, während ihm Rich Robinson mit Songs aus Folk, Country, Blues, Psych, Southern und Americana das Fundament liefert. “Mary The Gypsy” boogie-rockt direkt satt los, um den Weg für das Wunderwerk “High Water” vorzubereiten. Ein fast sechsminütiger Song mit sanftem Stomp und einer tollen Architektur aus akustischen und elektrischen Gitarren. Es wird nie wieder so direkt und laut wie im Auftakt. Da jault die Westerngitarre, kratzt die Säge, setzt das Cello Akzente und perlt das Piano in “Sister Moon”. In “Color Blind” verhandelt Hogg seine schwedisch-afrikanische Abstammung als Blues-Ballade. Relativ getragen geht es weiter. Das mag mal altbacken wirken, ist aber zeitlos. Auf jeden Fall immer geschmackvoll.
weitere Platten
High Water II
VÖ: 18.10.2019