Den einen steht ihre Verabschiedungsprozession in diesem Jahr ins Haus, man lechzt nach neuen Helden, aber – mit allem Verlaub – die nicht gerade mehr taufrischen Maharajas, die sind’s nicht. Altert Rock’n’Roll zwangsweise mit seinen Protagonisten? Nun ja, nach 14 Songs ist man um die Erkenntnis reicher, dass er zumindest hier und da ziemlich altbacken vorgetragen werden kann, so lange die eigene Interpretation kein Feuer hat. Von wegen relaxt – ein schierer Euphemismus, muss man doch manche Schnarchnummer wie “I’m Coming Home” oder “Alaska Beach” verkraften, die zu sehr nach grauhaarigen Pferdeschwanzträgern in schwarzen Lederwesten klingen. Sieht man davon ab, fährt “In Pure Spite” maximal im bequemen Midtempo-Bereich, irgendwo zwischen den Diamond Dogs und anderen schwedischen Konsorten, die Farfisa-Orgel ebenso griffbereit wie ein solides Surf-Einmaleins. Merke: Und wenn nichts mehr geht, hilft immer noch der Griff in die Chuck-Berry-Gedächtnis-Kiste. Spannend wird es auf diesem Album ohne viele Spannungsmomente erst dann, wenn sich die Tonlage fast in Richtung von The Coral verschiebt und man auf der Kippe zu kleinen 60s-Pop/-Rock-Perlen steht. Davon bitte mehr demnächst, hier ist es noch zu wenig.