Die Maharajas werden bald viel Puste brauchen. 40 Kerzen warten auf den Geburtstagstorten für drei der vier Stockholmer. Ganz schön alte Schweden also – und die lassen hier genau den Sound aufleben, der rund um ihre Wiegenfeste in den schmutzigeren Tanzclubs regierte. Nach ihrem 2001 eingespielten, aber erst im vergangenen Jahr in Italien (!) verlegten Debüt “H-Minor” schippen Jens Lindberg und seine Kollegen jetzt noch eine Ladung 60s-Spirit und Drive drauf. Uptempo-Garagensound, ungewaschener Ur-Punk, Fuzz-Beat mit tüchtig Groove und viel Attitüde. “Papas Dead” lebt von charmanter Konfusion, bei “I Won’t Die” und “Maggot Mocker” sind es die heulenden Gitarrensoli und “Alright!” rumpelt gar mit orientalischer Note vorbei. Zu dieser schicken Platte möchte man sich am klebrigen Pub-Tresen das wirre Leben des Pint-Nachbarns erzählen lassen. Im rauchverhangenen Hinterzimmer bis zum Morgengrauen glücklos Karten kloppen. Oder auf den paar Metern dazwischen exstatisch über schmierige Tanzplanken zappeln. Geht alles, so lange das Ambiente nur nicht geleckt, nüchtern oder gar zeitgenössisch ausfällt. Die Maharajas halten einen glaubwürdig und kurzweilig bei Laune – und brauchen für 14 Songs gerade mal gute 30 Minuten. Betont sei hier “gute”.