The Mars Volta
Lucro sucio; Los ojos del vacio

Die gute Nachricht zuerst: Die musikalischen Andersdenker wollen nach dem schwachen Popentwurf ihres Comebacks von 2022 und dem noch schwächeren Akustikalbum wenige Monate später wieder unkonventioneller und freigeistiger auftreten. Daran lässt die Klangschalenästhetik ihrer 18 neuen, teils arg fragmentierten Stücke keinen Zweifel. Dass furioser Gitarren-Prog wieder eine Rolle spielen würde, war sicher insgeheime Hoffnung vieler, aber letztlich doch so unwahrscheinlich wie nie zuvor. Schließlich liegt der Fokus seit dem Space-Pop von “Noctourniquet” 2012 nicht mehr auf frickeligen Gitarrenfiguren und wilden Rhythmuseskapaden. Stattdessen wurde es zuletzt regelrecht seicht. Zumindest das lässt sich ihrem neunten Album nicht unterstellen. Der Auftakt vermengt expansive Percussions und Synthie-Prog zu einer entrückten Melange, die immer wieder interessant klingt, aber einigermaßen ziellos bleibt. In “Alba del orate” kommt die Orientierung gänzlich abhanden, es klingt, als würden zwei Songs übereinander laufen. Greift eine Gitarre ein, dann meist nur, um mit einem einzelnen Bending die synthetischen Flächen anzurauen. Das eigentliche Highlight der Platte ist deshalb der Bass, der am wenigstens der Beliebigkeit anheimfällt. Ob das reicht, um vom ersten zählbaren Ergebnis seit der Reunion zu sprechen, bleibt fraglich.
Das steckt drin: Flying Lotus, Peter Gabriel, King Gizzard & The Lizard Wizard
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