Es ist ja immer schön, wenn Musiker mit Vorsatz ignorieren, was man derzeit so draußen hört, wie man klingen sollte, was der Gitarren-Sound der Stunde ist. The Meeting Places aus L.A. beherzigen dieses Credo gewaltig – ihr zweites Album klingt wie die leicht noisigen Underground-Popplatten der späten 80er und frühen 90er. So sehr man sie dafür schätzen möchte, so schnell gerät genau das zum Problem – sie klingen wie die perfekte Mixtur aus The Jesus & Mary Chain, The Psychedelic Furs und My Bloody Valentine. Jede sägende Gitarre, jeder dunkler Basslauf, das eindimensional flach klingende Schlagzeug, die mal hell, mal betont zäh dahin gesungenen Trauerkloß-Melodien: Das alles ist nett bis richtig gut, aber so unneu oder wenig originär, wie Musik nur sein kann. Schade, denn ihre kompositorischen Fähigkeiten, das Händchen zum Finden passender Arrangements und der Mut, viel Platz zu lassen innerhalb der Songs, sind eigentlich allesamt begrüßenswert. So bleibt der fade Nachgeschmack des schnöden Kopisten, der sich zu sehr von Vorbildern vereinnahmen ließ.