Knapp 67 Minuten lassen Phil Elvrum und Co. den Hörer zwischen seltsamer Schönheit und Schmerzgrenze erschauern. Zerissenheit umfängt einen, Elvrums zerbrechliche, sanfte Stimme hypnotisiert, träufelt wie Schlafmohn ins Hirn und erzählt von persönlichen Momenten. Die Musik der 20 Stücke lässt sich dabei unmöglich auf einen Begriff reduzieren, sanfte akustische Gitarren geben kathartischen Noise-Exzessen die Hand, die sich in unerwarteten Momenten über den Hörer ergießen. Das Spiel mit Laut und Leise wird zum sanften Inferno, wie beim Opener “I Want The Wind To Blow”: Zunächst geben die Gitarren schmeichelnd den Ton an und gehen schließlich eine Krachverbindung mit den Schlaginstrumenten ein. Als man nach 5:30 Minuten denkt, alles sei vorbei, kehrt das Inferno zurück, um zum ebenfalls über fünfminütigen Nachfolgesong überzuleiten, der nicht weniger in sich gebrochen ist. Instrumentals fügen sich nahtlos ein, und das finale “My Warm Blood” zeigt mit ausgefadeten Herztönen konsequenten Mut zur Lücke. Interessant und schön.
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