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    The Mighty Mighty Bosstones
    Let’s Face It

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Big Rig/Mercury
    10 / 12

    4-Ohren-Test

    Wann auch immer im letzten Jahr über Ska gesprochen wurde – und das war ziemlich oft der Fall – stieß man früher oder später auf die Mighty Mighty Bosstones. Auch wenn diese Klassifizierung ihrem Stilreichtum nicht gerecht werden kann, gehört die achtköpfige Band wohl nicht zuletzt durch ihre Bläsersektion zum harten Kern dieser Musikrichtung. Das fünfte Album der seit 1989 aktiven Bosstones bringt die gewohnten Qualitäten der Bostoner wohl so gut zur Geltung wie kein anderes zuvor. Die zwölf Songs von „Let’s Face It” sind allemal eine echte Möglichkeit, um die unaufhaltbar näherrückende triste Jahreszeit zu überstehen, denn der Gute-Laune-Mixtur der acht Musiker kann man sich nur schwerlich entziehen. „The Rascal King” am Ende eines stressigen Tages sollte die Energiereserven überraschend schnell wieder auffüllen können. Zwar nur bedingt einsatzfähig als Untermalung gemütlicher Stunden mit dem Partner deiner Wahl, funktioniert ihre Definition von musizierter guter Laune besonders gut live und in leicht angetrunkenem Zustand. 34 Minuten, die es in sich haben!

    Maik Koltermann 10

    Was zur Hölle ist denn aus den Mighty Mighty Bosstones geworden? Ich war zwar nie ein riesiger Fan der Kapelle aus Boston, aber das Album „Skacore, The Devil And More” hat mir seinerzeit schon ziemlich gefallen: laute Gitarren, aggressiv-rauher Gesang, und immer wieder diese herrlich fluffigen Bläser-Arrangements. Ich freue mich also, endlich mal was Neues von denen zu hören, lege „Let’s Face It” ein und stutze leicht beim Opener „Noise Brigade”: Wo sind die Gitarren? Wieso kracht hier nichts? Naja, ist ja mal eine nette Idee, ein Album mit einem Softpopper zu eröffnen, denke ich mir, aber der zweite Song „The Rascal King” schlägt in genau dieselbe Kerbe. Und der dritte, vierte… Nicht, daß wir uns falsch verstehen, ich habe nichts gegen Bands, die sich ‘weiterentwickeln’, aber wenn dabei der Pfeffer verloren geht, der mal das Besondere ausgemacht hat, ist das schade. „That Bug Bit Me”, „1-2-8″ und „Desensitized” können mir noch am ehesten gefallen, aber ansonsten ist „Let’s Face It” nichts weiter als eine x-beliebige, noch dazu superglatt produzierte Ska-Rock-Platte.

    Ingo Neumayer 4

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