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    The Montgolfier Brothers
    Seventeen Stars

    VÖ: 25.09.2000 | Label: Poptones/Zomba
    9 / 12

    Dies ist echte Dandy-Musik. Synthetisch erzeugter Barock-Pop der Sorte, zu der nur der distinguierte Gesang leidender Schöngeister passt.

    The Montgolfier Brothers kommen aus Manchester und heißen Mark Tranmer und Roger Quigley. Ihr Album wurde „on the coffee table, at home and at the corporation pop“ aufgenommen. Musikalisch erinnern sie ein wenig an Momus und Cleaners From Venus. In den Texten der Brüder ist die Welt ein böser Ort, der nur Ungerechtigkeit bereit hält. Unabhängig davon, ob solche Urteile korrekt sind, setzen Tranmer und Quigley ihr Weltbild überzeugend um. Obwohl ich alle Vorbehalte verstehen kann, die man gegen diese übersensible Schlaumeiermusik vorbringen kann, ohne sich wirklich anzustrengen, gefällt mir die CD doch ganz ziemlich bis fast schon sehr gut. Gut, bei Stück Nr. 4 verzetteln sie sich in impressionistischem Gitarrenzupfen, das hoffentlich nie zu Peter Horton durchdringt. Die Songs sind zudem simpel gestrickt und werden mit Hilfe billiger Tricks und der erwähnten Texte notdürftig aufgemotzt, aber ich falle drauf rein. Ich mag es, wenn Geschichten erzählt werden, die zwar privat, aber doch allgemein verständlich sind. Die vorherrschende Stimmung, die hier verbreitet wird, könnte man als gedämpfte Düsternis bezeichnen; Melancholie im Stil französischer und britischer Filme aus den 60er Jahren. Vielleicht hätten etwas fülligere Arrangements den Songs gut getan. Gleichwohl hat auch die Rohheit, in der sie jetzt vorliegen, einen minimalistischen Charme. Die nächste Platte muss dann aber mit einem großen Orchester aufgenommen werden.