Es fing alles so gut an. Im Jahre 2000 debütierten Mooney Suzuki auf dem Underground-Label Estrus. Mit Electric Sweat wurden die vier Lederjackenrocker von Sony eingesackt. Das gefiel längst nicht allen, es roch nach Sellout. Alive & Amplified unterstreicht diesen Drang nach Erfolg. Die schwarze Tierhaut haben die Jungs nun gegen fesche Retro-Outfits ausgetauscht und Produzent Jim Diamond (Dirtbombs) mit den Hochglanzschreinern The Matrix (Nick Carter, Christina Aguilera). Ausgerechnet die sollen nun Garagenrock in die richtige Form bringen? Doch sie könnens – with a little help from the great Dave Sardy (Jet, Far, Soulwax etc.), der das Album gemixen hat. Herausgekommen sind elf soulig-rockende Songs, die ein bisschen so wirken, als wollten sie The Jet verdrängen und den in der Flut ähnlicher Releases untergegangenen eigenen Vorgänger überbieten. Deshalb gibt es nun gospelige Girl-Backgrounds in jedem zweiten Song, was manchmal an die Black Crowes erinnert, in der schönen Akustiknummer Sometimes Somethin aber auch Spiritualized ins Gedächtnis ruft. Songs wie New York Girls und Loose N Juicy entpuppen sich als echte Ohrwürmer und der Titelsong als ass-shakin Tanzbodenfüller. Warum Mooney Suzuki aber mit Legal High und dem abschließenden Love Bus zwei nahezu identische Nummern aufgenommen haben, das verstehe ein anderer.
weitere Platten
Have Mercy
VÖ: 20.07.2007
Electric Sweat
VÖ: 07.07.2003