The Moth
Frost
Wenn die ersten Töne des Openers “Me, Myself & Enemy” aus den Boxen dröhnen und Basssistin Cécile Ash und Gitarrist Frederik Mohrwiek darüber ein mantraartiges Duett aus gelangweilter Aggressivität und bleierner Schwere singen, ist die Marschrichtung für die kommende Dreiviertelstunde gesetzt. The Moth spielen mit so viel Heaviness wie Groove brachial-verzerrten Sludge Metal, dessen Herkunft man eher in den Sümpfen Lousianas als in der Hansestadt an der Elbe vermuten würde.
Innovativ ist das zwar nicht, The Moth tun aber das, was sie tun, auf sehr hohem Niveau. Die zehn Songs auf “Frost” wirken in ihrer Gesamtheit wie aus einem Guss und Überraschungen halten sie auch bereit: “Cathedral” weckt mit abgründiger Traurigkeit in Riffing und Text Assoziationen zu Candlemass, “Hundreds” ist mit seiner Slacker-Attitüde fast mehr Grunge als Sludge und der Closer “Silent” fährt das Level an Verzerrung zugunsten eines fast melancholischen Finales zurück. Wut und Katharsis liegen hier nah beieinander.
Als Soundtrack eignet sich “Frost” damit bestens zum Abriss der eigenen Wohnung, um als wütender Teenager die Nerven geplagter Eltern zu strapazieren oder um morgens auf dem Weg zum Bullshitjob mit der existenziellen Sinnlosigkeit kapitalistischer Ausbeutungsverhältnisse zu hadern – die Verwendungsmöglichkeiten für “Frost” von The Moth sind vielfältig.
Für Fans von: Acid Bath, Buzzoven, Mantar