The Mother, The Son And The Holy Ghost
dto.
Text: Matthias Möde
Kein Stück aufdringlich, dafür umso eindringlicher präsentieren sich The Mother The Son And The Holy Ghost auf ihrem Debüt. Auch wenn die minimal instrumentierten Songs anfangs noch wie ein kühler Herbstwind vorbeiziehen, hinterlassen sie ihre Spuren. Erste Blätter und Tropfen bleiben haften, sickern nach einer Weile durch und lassen nicht mehr los. “Confusion Sucks Big Time Today” schleicht sich mit seinen seichten Snaredrums und warmen Gitarren-Pickings herein und verbreitet, was man gerne als gesellige Kaminzimmer-Atmosphäre bezeichnet. Bevor er das Zimmer wieder verlässt, macht er auf der Türschwelle kehrt und kommt für wenige Sekunden zurück. Dann ist er fort. Die Stimme von Songschreiber Robin van Velzen und seine folkigen Balladen bleiben. Ob beruhigend oder melancholisch, dieser Neil Young ohne Mundharmonika erwischt dich mit seiner vierköpfigen Band und seinen Geschichten über Liebe, Sehnsucht und das Leben immer wieder; begibt sich für dich auf die Suche nach dem Licht (“Sun Detective”) und lässt in “Onion” den reflektierenden Kaffee in der Tasse zu dir sprechen, der dir sagt: “Du bist okay!” Was will man mehr, wenn der Winter naht?! Dass Schlagzeuger Hans-Christian Fuss von The Robocop Kraus und auch deren ehemaliger Bassist Tobias Helmlinger hier mitwirken, darf einen da getrost kalt lassen.