The Mules singen ihre Lieder wahrscheinlich nach derselben Logik, nach der Bergsteiger Berge besteigen: weil sie da sind. Eine Haltung, möglicherweise älter als der Rock’n’Roll. Wo diese Band herkommt, spielt der Name der Veranstaltung wahrscheinlich auch keine große Rolle, denn ihre Musik ist so zeitlos wie eine Prügelei auf dem Rummelplatz. Und auch ungefähr so exklusiv. “Save Your Face” ist der musikgewordene Pub, ein niederschwelliges Etablissement, wo das Bier billig ist und derjenige ein König, der die versammelten Rowdys zum Weinen bringen kann. Dieses Kunststück gelingt den Mules mit dem herztätowierenden “Live Feed”, das pittoreske Proletarierromantik problemlos auf Music-Hall-Niveau hebt. Daneben klingen die übrigen 14 Songs (vier unter zwei Minuten) vergleichsweise glanzlos, aber zupackend. Kein Wunder: Die Marktpositionierung im Popmetier dürfte diesen Typen herzlich egal sein, solange sich irgendwo noch ein Säufer findet, der schwört, gerade die beste Barband der Welt gesehen zu haben. Das wiederum ist erstaunlich plausibel, denn wenn man schon keinen Glamour abkriegt, kann man genauso gut stolz darauf sein.