Ihre Musik erinnert jedoch verdächtig an Retrorock mit poppigem Twist. Hinter Alpha, Beta, Gamma und Delta aus der Andromedagalaxie verbergen sich vier Norweger, die ihr Debüt im gar nicht mal so weit entfernten Oslo aufgenommen haben. Ähnlich wie Ghost haben sich auch The New Death Cult ein Konzept zurechtgelegt, um ihre Botschaften besser zu vermitteln. Musikalisch sind sie auch keine Lichtjahre von den schwedischen Teufelsanbetern entfernt, jedoch wollen sie nicht Satan huldigen, sondern auf weltweite Missstände aufmerksam machen. Ihre Songs thematisieren den Klimawandel oder Kriege und sind in eine Mischung aus Power Pop, Prog- und Vintage-Rock gebettet. Die Texte der Band sorgen jedoch dafür, dass ihre Botschaft oft unattraktiv verpackt ist: Einsilbigen Reimen wie “One love undone/ Pentagon” oder “Truth has won/ Stare at the blinding sun” kann man nur mit Mühe einen Sinn entlocken. Generell stehen ihre simplen Texte im Kontrast zur ausgereiften musikalischen Arbeit. “Lights Spill All Over”, “Zeitgeist” oder “Home” werden von ihren eingängigen Melodien getragen und sind gut produziert. Durchweg wimmelt es auf dem Album von fehlerfreien Songs, die aber zu oft zu gleich klingen und demselben Songwriting-Prinzip folgen. Frischen Wind bringt die Ballade “Edel” mit, die das sonst so energiegeladene Album zu einem ruhigen Ende führt. Ob sich nun globale Krisen durch Heavy Rock aufhalten lassen, bleibt im Anschluss ebenso ungeklärt wie der Grund, aus dem sich die Band mit Totenköpfen bedruckte Bandanas umbindet und leuchtende Kriegsbemalungen ins Gesicht schmiert.
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Super Natural
VÖ: 17.03.2023