The No Ones
My Best Evil Friend
Schön eigentlich, wenn einem eine Band unaufgefordert an die Hand gibt, worauf sie sich bezieht. Bei The No Ones sind auf dem collagierten Cover zudem noch ein paar weitere Inspirationsquellen abgebildet, allen voran George Harrison. Dem „stillen“ Beatle ist dann auch “Song For George” gewidmet. Zuvor arbeitet sich die Band bereits an Singer/Songwriter Phil Ochs in “Phil Ochs Is Dead” ab. Spätestens bei “One Night At The Fillmore” ist überdeutlich, welches Jahrzehnt dem US-norwegischen Quartett den musikalischen Weg gewiesen hat.
Angesichts des Alters und der Erfahrung von Peter Buck (R.E.M.), Scott McCaughey (The Minus 5), Frode Strømstad (I Was A King) und Arne Kjelsrud Mathisen gelingt diese Verbeugung vor den Wurzeln allen Indierocks routiniert. Nach Sturm und Drang steht ihnen nicht der Sinn, lieber schreibt die Band, die ihre zweite Platte nach “The Great Lost No Ones Album” komplett remote und in vier verschiedenen Studios eingespielt hat, tolle Songs. Von denen bietet “My Evil Best Friends” einige. Der Opener ist einer, das erwähnte “One Night At The Fillmore” oder auch der Closer “The After Party”. Vermutlich ist es der Pandemie zu verdanken, dass binnen kurzer Zeit zwei Viertel (Schlagzeuger Bill Berry stellte ein Album seiner Band The Bad Ends vor) von R.E.M. mit neuen Platten auf sich aufmerksam machen. Die Hoffnungen auf weniger Betuliches aus dem Camp in Athens, Georgia liegen aber weiter auf Michael Stipe.
Das steckt drin: Dr. Dog, George Harrison, R.E.M.
weitere Platten
The Sun Station
VÖ: 23.06.2017