Über The Obsessed, die legendären Überväter des Doom- bzw. Stoner-Rock, muss ich wohl hoffentlich nicht mehr allzu viele Worte verlieren, über das jetzt erschienene Album Incarnate dagegen sehr wohl. Dies ist nämlich ein alter, aber auch neuer Hut. Neu dürften zumindest für viele die uralten (Januar 83 ) Songs Sodden Jackal, Iron & Stone sowie Indestroy sein, die nur auf einer ultrararen, nach ersterem Track benannten Single erhältlich waren. So einen kranken, schrägen Sound, der an allen Ecken und Enden zu leiern scheint, hat man seitdem nicht mehr gehört. Die nächsten Stationen auf der Zeitskala markieren die von Ex-Kyuss- und Nun-Unida-Bassist Scott Reeder produzierten und mit eingespielten Nummern Skybone und Spirit Caravan, das Winos aktueller Band den Namen gab. Nach Reeders Ausstieg kam Guy Pinhas, der heute genau wie Drummer Greg Rogers mit den famosen Goatsnake für Freude sorgt, und mit den Weinrich-Kollaborationen Mental Kingdom, Concrete Cancer oder Yen Sleep noch jeden Black Sabbath-Freak aus dem Sessel schrecken kann. Den Rest dieses ursprünglich mal als viertes offizielles Obsessed-Album angedachten Werkes stellen die Covers Inside Looking Out (Eric Burdon) sowie Lynyrd Skynyrds On The Hunt, bei dem Melvins-Drummer Dale Crower die Felle malträtiert. Für uns Europäer gibt es als X-Mas-Bonus sogar noch die beiden 92er Live-Aufnahmen River Of Soul und Lunar Womb. Einfach ein Klassiker, daher auch keine Punktwertung.