Auch fast zehn Jahre nach Fluffy Clouds versteht es Alex Paterson wie kaum ein zweiter, Spacigkeit in Musik zu verpacken.
Sechs Alben, diverse EPs und je eine Doppel-CD voller Remix-, Live- und Best Of-Stoff in einem Jahrzehnt faul sein ist was Anderes. Das Bemerkenswerteste daran: Bis vielleicht auf das etwas zu experimentell geratene 94er-Album Pomme Fritz konnte Alex Paterson und seine ständig wechselnden Mitstreiter ein gleichbleibend hohes Qualitätsniveau halten, das seinesgleichen sucht. Keine Ausnahme bildet da Cydonia, ein weiterer Brocken brachialer Sampler-Opulenz. Die oft geradezu süßen Melodien sind aufwendig versteckt hinter Bergen atemberaubender Sounds, Clonks, Stimmen und Alltagsgeräuschen, die oft aus hunderten einzelner Drum-Patterns bestehenden Beats changieren undefinierbar zwischen Dub, Ambient, Downbeat, Schengel-DnB und Techno. Neu dabei: Der gelegentliche Fokus auf weibliche, manchmal an Björk erinnernde Leadvocals – ein Aspekt, der Paterson und seinen neuen Mitstreitern Thomas Fehlmann und Simon Phillips sehr gut zu Gesicht steht. Denn ihre flirrende, nie wirklich greifbare und doch atemberaubend faszinierende Computer-Ästhetik mischt sich so mit einem Pop-Appeal, der es auch Elektronik-Einsteigern möglich macht, in die schier unendlichen Tiefen des Orb-Soundkosmos einzusteigen. Kurzum: Cydonia präsentiert einmal mehr perfekte Musik zum Dösen, Chillen, Knutschen, Kiffen und Seele baumeln lassen.
weitere Platten
Bicycles & Tricycles
VÖ: 03.05.2004
Orblivion
VÖ: 01.01.1900