Ihre zeitweise rein flächigen Soundcollagen sind wieder rhythmischer geworden, und auch Drum`n`Bass fand Eingang in die Klangküche der Psychonauten. “Orblivion” soll als Verhöhnung auf den Rummel um das Jahr 2000 gesehen werden, als Musik gegen das eurozentrische Weltbild. Und so basteln The Orb auch hier wieder an einer ganz eigenen Form von Weltmusik: Naturgeräusche, Stimmfetzen aus dem Radio, Afro-Beats, Kraftwerk-Klingklang, indische Folklore und vieles mehr geben einander die Hand oder überlappen einander. Obwohl The Orb zu den erfolgreichsten britischen Acts der Neunziger gehören, ist ihre Musik kein bißchen zugänglicher geworden: “Orblivion” kann in der falschen Stimmung nerven, weil einfach zu viel auf dieser Platte passiert – aber das macht auch ihre besondere Qualität aus. Dieser durchgeknallte Weltempfänger ist so vollgestopft mit Sounds aus allen Ecken und Enden dieses Planeten, daß sich selbst nach dem zehnten Hören noch neue Eindrücke ergeben. Opium für das Volk, bei dem man gerne zugreift.
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